====== Ludwig van Beethoven ====== **(17.12.1770 - 26.03.1827)** ### //Dieser Artikel wurde von den 8. und 9. Klassen (im Schuljahr 2020-2021) des Angergymnasiums Jena auf Grundlage der vom Beethovenhaus Bonn (https://www.beethoven.de/) zur Verfügung gestellten Informationen zusammengetragen.// ### ===== Die Musikszene zu Beethovens Zeit ===== ==== Adel und Bürger ==== * Beethoven kam 1792 nach Wien * in Wien gab es viele musikinteressierte Adelige, die oft sogar selbst ein Instrument spielten * mehrere Adlige wirkten bei Beethovens Ausstieg mit * sie empfahlen ihn untereinander weiter und gaben ihm sogar finanzielle Unterstützung und Wohnraum * zu Beethovens Lebenszeit bekamen die normalen Bürger mehr Einfluss und organisierten selbst Konzerte * 1812 gründeten Bürger aus Wien //Die Gesellschaft der Musikfreunde//, um große Konzerte zu veranstalten\\ (diese Gemeinschaft gibt es heute noch) * während seiner Zeit lösten die Adligen auch ihre eigenen Orchester auf * so fühlten sich die Musiker auch nicht mehr wie Handwerker und mehr als Künstler ==== Konzerte ==== * Beethovens Konzerte hießen Akademien * damals war es allerdings nicht so einfach ein Konzert zu geben, denn man musste alles selbst organisieren * dafür musste man sich * einen Saal mieten * das Konzert bei der Behörde anmelden * Musiker organisieren * diesen Musikern die Noten geben\\ (welche damals nicht gedruckt wurden, sondern von Kopisten (Schreibern) abgeschrieben wurden) * oft blieb wenig Zeit für die Proben * es musste Werbung gemacht werden * Eintrittskarten wurden an der Theaterkasse sowie in der eigenen Wohnung zum Vorverkauf angeboten * die zwei größten Probleme waren: * zu wenig Platz * zu wenig Geld * Beethoven selbst war das dritte Problem - als Dirigent bewegte er sich zu viel, was es für die Musiker sehr schwer machte ihm zu folgen, was wiederum Beethoven wütend machte * als er später schwerhörig wurde, stand oft ein zweiter Dirigent neben ihm * viele Akademien waren Wohltätigkeitskonzerte, nur acht seiner Konzerte waren zu seinen Gunsten * die zwei finanziell erfolgreichsten Konzerte waren am 5. April 1803 in Wien und am 29. November 1814 im großen Redouten Saal * Sein größter Misserfolg war am 22.Dezember 1808, denn es hatte nur wenig Proben gegeben und die Ausführung war so mangelhaft, dass Beethoven sogar von vorne beginnen musste * Beethoven war so erfolgreich, dass vor allem seine Symphonien in ganz Europa gespielt wurden und in Bonn sogar eine Statue zu seinen Ehren errichtet wurde ===== Beethovens Beziehungen ===== ==== Beethovens Freunde ==== Dieses Handout wurde (noch) nicht freigegeben. ==== Beethovens Liebeleien ==== ### Beethoven war offenbar leicht entflammbar. Er hatte sehr viele Frauenbekanntschaften und unterhielt zu vielen – insbesondere hochgestellten Damen - amouröse Beziehungen. Viele der Damen waren Klavierschülerinnen. Oft waren sie Vertraute, Freundinnen, Interpretinnen und Geliebte in einer Person. ### * Johanna v. Honrath (erste große Liebe) * Maria Anna Wilhelmine von und zu Westerhold-Gysenberg (eine der ersten Lieben) * Gräfin Marie von Erdödy (mehrere Werke ihr gewidmet – sehr lange und innige Freundschaft) * Gräfin Josephine Brunsvik (schrieb ihr 14 Liebesbriefe - “mein Alles“, „einzige Liebe“; hatte eine heftige Liebesbeziehung zu ihr und war wahrscheinlich Vater ihrer Tochter Minona) * ++Therese Malfatti|
Therese Malfatti\\ \\ Therese Malfatti, Quelle: https://hallo.beethoven.de \\ ++ (Familie der Angebeteten lehnte Hochzeitspläne ab) * ++Gräfin Giulietta Guicciardi|
Julia Guicciardi\\ \\ Julia Guicciardi, Quelle: https://hallo.beethoven.de \\ ++ (Beethoven widmete ihr die „Mondscheinsonate“) * Marie Bigot (Beethoven schenkte ihr das Autograph seiner Klaviersonate „Appassionata“) * Elisabeth Röckel („Elise“ – war möglicherweise die Namensgeberin für eines seiner bekanntesten Werke; Elise besuchte Beethoven auf seinen Wunsch am Sterbebett) * ++Antonie Brentano|
Antonie Brentano\\ \\ Antonie Brentano, Quelle: https://hallo.beethoven.de \\ ++ (der Komponist schenkte ihr die Originalschrift des Liedes „An die Geliebte“) ### Beethovens Brief „an die unsterbliche Geliebte“ (verfasst im Juli 1812) bereitet noch heute der Fachwelt Kopfzerbrechen. Die Identität der Frau ist bis heute nicht geklärt. Angenommen wird das Josephine von Brunswik oder Antonie von Brentano am Ehesten in Frage kommen. ### ===== Beethovens Bildung ===== ==== Beethovens Allgemeinbildung ==== * zu seiner Zeit gab es keine Schulpflicht * nur Reiche konnten sich Schule leisten * Schule hatte keine so große Bedeutung für viele (wurde von Eltern oft nicht als wichtig empfunden, Kinder sollten lieber zu Hause helfen oder Geld verdienen) * Beethoven besuchte nur kurz die Schule (Musik wurde von seinen Eltern als wichtiger angesehen) * trotz nur weniger Jahre Schule großes Allgemeinwissen * durch Diskussionen im Zehrgarten Zugang zu Literatur, Kunst, Politik und Literatur * auch durch die Diskussionen von manchen Professoren an der Bonner Universität * bei einer Familie Breuning lernte viel über Literatur weil Haus als Stelle für Schriftsteller und Philosophen war ==== Beethovens musikalische Ausbildung ==== * hat mit 5 Jahren angefangen Musik zu spielen * sehr strenge und solide Musikausbildung * Musik gab ihm Selbstbewusstsein * 1782: Komponist und Kapellmeister //Christian Gottlob Neefe// gab Ludwig van Beethoven zeitweise Klavier- und Kompositionsunterricht * 1784: erste feste Anstellung als Hoforganist * er wirkte als Cembalist und Bratschist in der Hofkapelle * 1786: Reise nach Wien um von Mozart unterrichtet zu werden * 1794: Studium der Kompositionslehre bei Haydn in London * 1792: Studium in Italien * 1794/95: erste Kompositionen von Beethoven * 1795: erster Auftritt in Wien * 1798: Konzertreise nach Prag, Dresden und Berlin ==== Beethoven als Lehrer ==== Warum hat Beethoven überhaupt unterrichtet? * für Geld, um seine Familie zu ernähren * aus Gefälligkeit (z.B. Ferdinand Ries) * um mehr aus den Schülern herauszuholen (Talente fördern) seine besonderen Schüler: * Erzherzog Rudolph * er war der einzige, dem Beethoven Kompositionen anvertraute * Beethoven mochte ihn, hatte aber keine Lust auf den Unterricht * Beethoven hatte Hoffnung in ihn * Ferdinand Ries * Ferdinands Vater war Beethovens Geigenlehrer * Beethoven war sehr geduldig bei Ferdinand ===== Beethovens Familie ===== ==== Beethovens Kindheit ==== * 6 Geschwister (3 davon in jungen Jahren verstorben) * verstand sich gut mit seinem Bruder Johann * die beiden spielten anderen gerne Streiche * Ludwig war aber auch sehr verträumt und konnte stundenlang auf den Hof starren oder auf die Decke * eine Vermutung war, dass er damals schon nicht richtig gehört hat * Geld war knapp * Vater war sehr streng zu seinen Kindern und wollte aus Ludwig ein Musikgenie machen * er musste viel üben und sein Vater gab mit ihm an * feierten nicht den Geburtstag, sondern hauptsächlich den Namenstag ==== Beethovens Neffe Karl ==== Die Familienbande * 4. September 1806: Karl van Beethoven wird geboren * Ludwig hält seine Schwägerin, Johanna Reiss, für unfähig und für einen schlechten Menschen Anfang einer traurigen Geschichte * Beethovens Bruder Kasper Karl wurde schwer krank * Er schrieb viele Testamente über Vormundschaft von Karl, letztendlich geteiltes Sorgerecht zwischen Ludwig und Johanna * als er starb war Karl 9 Jahre alt * Beethoven war mit dem Testament nicht einverstanden, forderte die alleinige Vormundschaft, wollte schon immer eigene Familie * hielt Johanna wegen ihres Charakters für ungeeignet * schließlich ernannte das Gericht Johanna zum Vormund und Ludwig zum Mitvormund * Beethoven gefiel dies immer noch nicht und ging zum Gericht und erklärte, dass Johanna wegen Betrugs vorbestraft sei - so bekam er das Sorgerecht Streit um Karl * Johanna und Ludwig stritten jahrelang über die Vormundschaft von Karl * währenddessen musste dieser viele Male die Schule und den Vormund wechseln * letzten Endes war es wieder Ludwig der das Sorgerecht bekam, allerdings wegen seiner Taubheit mit einem Mitvormund Johanna van Beethoven * Beethoven mochte seine Schwägerin nicht * Karl wollte lieber bei seiner Mutter sein * Ludwig warf ihr Faulheit, Eitelkeit, Betrug, Hinterhältigkeit und Verleumdung vor * Beklagte ihren boshaften Charakter (nannte sie in Briefen „Königin der Nacht“) * Johanna hatte ständig Geldsorgen und konnte mit Geld nicht umgehen * trotzdem schickte Beethoven ihr 1832 Geld als er hörte, dass sie schwer erkrankt war * schenkte ihr sogar ihren Anteil des Geldes für Karl Aus der Sicht von Karl * war für ihn allgemein sehr anstrengend * er musste ein sehr guter Schüler und Sohn sein * hat mit 20 Jahren versucht Selbstmord zu begehen * Zitat von ihn bei einem Polizeiverhör, nachdem er zu seiner Mutter abhauen wollte: „Ich bin schlechter geworden, weil mein Onkel mich besser haben wollte“ * ist als er erwachsen war zum Militär gegangen als Berufssoldat * er wollte weg von der ständigen Kontrolle seines Onkels * lebte in Wien, Österreich * war aber später ein sehr zufriedener Mann, hat geheiratet und hatte fünf Kinder ==== Beethovens Brüder ==== * schwieriges Verhältnis zu seinen Brüdern * immer wieder Streit * häufig um Geld * kümmerte sich als Jugendlicher um seine Brüder * verlangte, dass sie sich ihm unterordneten * Familie war trotz allem immer wichtig ++Nikolaus van Beethoven|
Nikolaus van Beethoven\\ \\ Nikolaus van Beethoven, Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/61/Nikolaus_Johann_van_Beethoven.png \\ ++: * geboren am 02.10.1776 in Bonn * gestorben 12.01.1848 in Linz * Apotheker mit eigener Apotheke in Linz * wurde reich und Gutsbesitzer * heiratete Therese Obermayer ++Kaspar van Beethoven|
Kaspar van Beethoven\\ \\ Kaspar van Beethoven, Quelle: https://alchetron.com/Kaspar-Anton-Karl-van-Beethoven \\ ++ * geboren am 08.04.1774 in Bonn * gestorben am 15.11.1815 in Wien * Komponist * heiratete Johanna Reiss * bekam einen Sohn Karl * erkrankte 1812 an Tuberkulose ===== Beethovens Veröffentlichungen ===== ==== Beethovens Verlagsbeziehungen ==== Dieses Handout wurde (noch) nicht freigegeben. ==== Beethovens Rechte und Probleme mit Verlagen ==== Rechte: * Gesetz heute: der Urheber besitzt alle Rechte an seinem Werk (Urheberrecht) * zu Beethovens Zeit: der Käufer des Werkes war Eigentümer und konnte damit machen was er wollte; der Verlag hatte somit mehr Rechte als der Autor ### Beethoven komponierte 1801 für Grafen Moritz von Fries ein Streichquintett. Fries bezahlte dafür und erhielt ein halbes Jahr die Rechte an diesem Werk. Gegen Ende der Frist verkaufte Beethoven das Werk dem Verlag Breitkopf und Härtel. Fries erlaubte allerdings zu dieser Zeit den Abdruck dem Verlag Artaria. Das Werk sollte gleichzeitig in zwei Ausgaben erscheinen. Eine Katastrophe! Beethoven beschuldigte Artarias Ausgabe als fehlerhaft. Es folgte ein langer Streit und Artaria ging vor Gericht, Beethoven sollte sich öffentlich entschuldigen. Nach zwei Jahren kam es zum Vergleich: Beethoven sollte Artaria ein neues Quintett schreiben - Beethoven lieferte dies aber nie. ### Probleme: * Beethoven hat seine Werke mehreren Verlegern zu hohen Preisen angeboten; wer am meisten bezahlte bekam den Zuschlag (z.B. Schott in Mainz für 1000 Gulden „Missa Solemnis“, kaufte auch die 9. Sinfonie) * Beethoven verhandelte hart, er war ein schwieriger Mensch * Raubkopien waren nicht wirklich verboten, man konnte sie nicht verhindern; Beethoven ärgerte sich darüber sehr und setzte Anzeigen in die Zeitung und warnte vor falschen Ausgaben * er gab nie fertige und abgeschlossene Werke aus der Hand an die Kopisten (Berufsschreiber) oder überwachte sie bei der Arbeit * der Verleger musste oft lange auf die Werke warten, da langer Postweg oder noch nicht fertig; während des Krieges dauert der Versand über ein Jahr * Beethoven forderte immer Probedrucke an, da Drucke oft fehlerhaft waren; diese waren dem Verlag oft zu teuer und wurden nicht versandt ===== Beethovens Schaffen ===== ==== Beethovens Arbeitsplätze ==== ### Beethoven komponierte häufig ganz ohne Klavier. Dies tat er nicht nur zuhause, sondern oft auch im Grünen, in einem Gasthaus oder auch mal am Schreibtisch. ### Arbeit zuhause: * schrieb seine Stücke in große Bücher aus Notenpapier * meist mit Tinte und Feder, selten Bleistift * auf seinem Schreibtisch lag eine Art Buntstift zur Korrektur fertiger Stücke = Rötel Arbeit in Natur/Grünen: * liebte die Natur - tankte Kraft und gewann musikalische Ideen * lief summend auf und ab * setzte sich oft auf Stein oder unter Baum, um Musikideen aufzuschreiben * hatte immer Notenpapier dabei, auf das er mit Bleistift schrieb * konnte schwer hören, deshalb hatte er Hörrohr und Konversationsheft Arbeit im Gasthaus: * aß oft außerhaus * fern von zu Haus kamen ihm oft musikalische Ideen, die er sofort in sein Notenheft aufschreiben musste ==== Wie ein Werk entsteht ==== * zuerst brauchte er eine Idee, z.B. eine Melodie, einen Rhythmus oder eine Folge von Harmonien/Klängen * diese schrieb er auf, veränderte oftmals nur die Takte oder Längen noch einmal * er machte eine Skizze * nach einer gewissen Zeit war er mit der Skizze fertig und fügte sie zusammen und schrieb sie auf * er teilte die Seiten in drei Takte, über die ganze Seite unterteile sie später noch einmal, schrieb seine Orchesterstücke in Partituren * er schreib zu erst die wichtigen Instrumente auf und füllte danach die restlichen Stimmen auf * nach Fertigstellung des Werkes verkaufte er es an einen Verlag * für die Erstellung der Druckplatten war eine Vorlage notwendig * Beethoven beauftragte Joseph Klumper die Vorlagen anzufertigen, indem er die Skizzen in Lesbares übertrug (Klumper konnte Beethovens Schrift lesen und die Skizzen anfertigen) * nachdem Klumper die Arbeit beendet hatte, kontrollierte Beethoven sie nochmal * wenn es nötig war, korrigierte er sie mit einem roten Stift und übertrug alle Änderung in die Partitur * Beethoven wollte vom Verleger die fertig gedruckten Exemplare haben, da seine Musik kompliziert ist * der Verleger verstand dies zwar nicht, schickte sie ihm aber trotzdem * Beethoven fand oft viele Fehler und wurde wütend * er fertigte eine lange Liste mit allen Fehlern an und schickte diese dann an den Verleger für Ausbesserungen * manchmal waren die Drucke so schlecht, dass Beethoven sich einen anderen Verleger dafür suchte (z.b. Klaviersonate Ep. 31 war voller Fehler - ein Schüler spielte Beethoven das Lied vor, wodurch er die Fehler bemerkte * Druckverlag hat noch heute Takte dazu komponiert * Beethoven war so erbost, dass er den Verleger Simrock in Bonn neue Ausgaben drucken ließ * sein gewählter Titel „sehr korrekte Ausgabe“ (zur Abgrenzung gegen andere falsche Ausgaben) ===== Beethovens Alltag ===== ==== Beethovens Wohnungen ==== Winterwohnungen: * Beethoven hatte damals mehr als 24 Wohnungen * Leute zogen damals häufiger um als heute, man hatte nicht viel Besitz * man mietete häufig möblierte Wohnungen, deshalb war ein Umzug einfacher * es gab 2 Termine an denen umgezogen wurde: Georgi (24. April) und Michaeli (29.September) * Kündigung jeweils 2 Monate früher * innerhalb der alten Befestigungsanlagen war Wohnraum knapp und sehr teuer * selbst außerhalb der Stadtmauer gab es wenig gute Wohnungen * Leute prügelten sich oft um eine neue Wohnung Sommerwohnungen: * Im Sommer zog Beethoven auf das Land * auf dem Land hatte er im Laufe der Jahre mindestens 29 Wohnungen * von Mai bis Oktober mietete er sich eine Wohnung oder Haus in Dörfern vor Wien * er liebte das Land, machte Spaziergänge und komponierte sitzend unter Bäumen * jeder der es sich leisten konnte verließ im Sommer die Stadt, da es eng und stickig war Wie sahen die Wohnungen aus? * normalerweise hatte Beethoven 2 mittelgroße Zimmer, eins zum Wohnen und schlafen, eins zum arbeiten * außerdem noch 2 weitere Zimmer, eins als Küche, eins als Dienstbotenzimmer, eventuell ein kleiner Flur Wie sah es bei Beethoven aus? * Beethovens Wohnung war buchstäblich ein „Saustall“ * er hatte viele eigene Möbel, z.T. sehr einfach und sehr alt Dienstboten: * er hatte sein ganzes Leben Dienstboten, sie lebten mit im Haus, sie kochten, kauften ein etc. * meistens 2 Angestellte, eine Küchenmagd, eine Haushälterin * er war jähzornig, er schlug seine Dienstboten oder bewarf sie mit Gegenständen * er war misstrauisch, vertraute ihnen nicht und überwachte seine Angestellten ==== Beethovens Aussehen ==== Aussehen: * klein bis mittelgroß, stämmige Statur * breite Schultern und kurzer Hals * hohe Stirn, tiefliegende Augen mit einem durchdringendem Blick * pockennarbiges Gesicht, große Nase und buschige Augenbrauen * in der Jugend: schwarzes Haar und eher dunkle Gesichtsfarbe * in mittleren Jahren: wurde sein Haar teilweise grau mit Koteletten * Gesicht auf Grund der schlechten Gesundheit aufgedunsen * Kleidung eigenwillig, nicht konform mit gesellschaftlichen Regeln ++Darstellung auf Bildern:|
Ludwig van Beethoven\\ \\ bekanntestes Beethoven-Bild des Porträtmalers Joseph Karl Stieler, Quelle: https://hallo.beethoven.de/html5/start.html?&lang=d&chap=8&site=14 \\ ++ * idealisiert, dem Schönheitsideal entsprechend, größer und schöner dargestellt * mit Anzug, Hemd, Schal und ohne optische Makel ==== Beethovens Tagesablauf und Essgewohnheiten ==== * Beethoven schläft von 23-5 Uhr * 6 Uhr steht er spätestens auf, wäscht sich und frühstückt ausgiebig * 7-8 Uhr arbeitet er an seinem Schreibtisch und komponiert neue Lieder * 9 Uhr begibt er sich zu einem Spaziergang um neue Ideen für seine Lieder zu sammeln, manchmal besucht er aber auch die Probe für sein nächstes Konzert * 10 Uhr: Beethoven ist von seinem Spaziergang zurück, setzt sich wieder an seine Arbeit oder empfängt evtl. einen Besucher * 11 Uhr verbringt er dann die Zeit mit seinem Besucher oder arbeitet weiter * 12-13 Uhr ist er mit Arbeiten fertig und macht dann einen längeren Spaziergang zu einer Gaststätte um dort Mittag zu essen, außer sonntags, denn da besucht er eine Hausmusik bei Freunden oder veranstaltet selbst eine * 14 Uhr: jetzt isst er oft gemeinsam mit einem Freund Mittag, doch manchmal tut er dies auch bei sich zu Hause * 15-16 Uhr geht er ins Kaffeehaus um dort Pfeife zu rauchen, Wiener Zeitung zu lesen, sich mit Freunden zu unterhalten und gemütlich seinen Kaffee zu trinken * 17 Uhr geht Beethoven wieder nach Hause und ruht sich aus * 18-20 Uhr besucht er dann ein Bierhaus oder geht in ein Konzert * 21 Uhr macht er sich schließlich auf den Heimweg oder sitzt noch im Konzert * 22 Uhr legt er sich ins Bett * Beethoven besteht darauf in seinem geliebten Kaffee genau 60 Bohnen zu haben, außerdem trinkt er gerne Bier und Wein. Auch wichtig ist ihm immer ordentlich Mittag zu essen. ==== Beethovens Geld ==== * Beethoven war schon zu Lebzeiten bekannt und erfolgreich * verkaufte Werke an Verleger * Musikkritiker * Redakteur einer Zeitung. * Verkauf privater Abschriften seiner Werke * Auftragswerke und Widmungen * Hofkapellmeister * Konzertveranstalter * Kirchenmusiker * Pianist * Opernsänger * Lehrer * meistens verkaufte Beethoven ein neues Werk einem Verleger - dieser druckte und verkaufte es * manchmal verkaufte Beethoven seine Werke aber auch direkt * Ende 1808 bekam Beethoven ein Angebot für seine Traumstelle. Er nahm den Beruf als Hofkapellmeister, mit einem hohen Gehalt an. * Es gab Augenblicke in Beethovens Leben, da brauchte er mehr Geld, als er hatte - Er lieh sich Geld von Freunden, Verlegern, seinem Bruder Johann * nach seinem Tod stellten sie fest, dass er doch ganz schön viel Geld gespart hatte ==== Kriege zu Zeiten von Beethoven ==== ### Zu Zeiten Beethovens war immer viel Krieg, durch die Französische Revolution, den Krieg im Rheinland oder durch die vielen Koalitionskriege. ### Krieg im Rheinland: * Beethoven war durch Ausbildung in Wien * Franzosen haben Bonn eingenommen * Beethoven blieb in Wien Beethoven und der Krieg 1805: * 1805 ergab sich Wien den Franzosen kampflos; Franzosen besetzten Wien bis zum Friedensschluss * Beethoven meldete sich freiwillig als Kapellmeister Beethoven und der Krieg 1809: * 11.04.1809: Franzosen rückten erneut nach Wien * Wien gab nicht auf und es kam zur schweren Bombardierung Wiens - erneute Einnahme * Beethoven versteckte sich bei seinem Bruder und schützte seine Ohren * kaiserliche Familie floh Beethoven und Napoleon: * Bewunderung Napoleons (Gesetze; Code Napoleon) * Komponierte Sinfonie auf Bonaparte * Napoleon = Kaiser = Verärgerung Beethovens = Sinfonie „Eroica“ Alltag im Krieg: * während der Kriegsjahre verschlechterte sich die Versorgung * wenig Waren - unglaublich teuer * neue Steuern * Beethovens Einnahmen gleich, aber er konnte kaum noch etwas dafür kaufen Auswirkungen aufs Geschäft: * Schwierigkeiten, dem Verlag fertige Werke zu schicken; Unsicherheiten der Post * 1806 Seeblockade gegen England - schlechte Versorgung * weiterer Verleger in England bot viel Geld, das Beethoven nicht bekam Befreiungskriege: * Bevölkerung der eroberten Länder hatte genug von französischer Besatzung - Befreiungsgesänge kamen in Mode * 21. Juni 1813 besiegten englische Truppen die Franzosen; Beethoven komponierte eine große Schlachtsymphonie mit rauschenden Erfolgen Endlich Frieden: * Napoleon ist besiegt und verbannt; Treffen der Fürsten im September 1814 auf dem Wiener Kongress * 1814 Beethovens erfolgreichstes Jahr; gab ein Konzert (7 Sinfonien…); 3000 Menschen begeistert ===== Beethovens Gesundheit ===== ==== Beethovens Krankheiten ==== * Bauchkrämpfe, Erbrechen von Blut\\ dagegen nahm er Pillen, Abführmittel, Tee, Pulver etc. * Kurzsichtigkeit ==== Beethovens Taubheit ==== * unklar ab wann Beethoven nicht mehr richtig hören konnte * 1801 deutet Beethoven das erste Mal seine Schwerhörigkeit an * dort konnte er schon seit 2 bis 3 Jahren nicht mehr richtig zu hören * seine zwei besten/längsten Freunde erfuhren zuerst davon (Carl Amenda und Franz Gerhard Wegeler) * zunächst wollte Beethoven seine Schwerhörigkeit noch verbergen\\ seine Vermutung: gehörloser Musiker = keine Aufträge = kein Geld * 1802: Beethoven war erst 31 Jahre alt und er hörte immer schlechter, trotz Erholungen * 1806: er beschloss seine Taubheit nicht länger geheim zu halten\\ sein Entschluss: „Kein Geheimnis sei dein Nichthören mehr – auch bei der Kunst.“ * ließ sich Hörmaschinen bauen und seine Klaviere verstärken * nahm Pulver, Pillen, Säfte, Salben, Tees und Öle gegen sein Leiden * keine der Therapien hat ihm geholfen * Beethoven war ungefähr ab 1818 völlig taub * wurde misstrauischer und vermutete hinter allem und jedem böse Absichten * Taubheit schnitt ihn von der Umwelt ab - zog sich zurück, mied fremde Menschen * zum letzten Mal trat Beethoven 1815 in einem Konzert für die russische Zarin als Pianist auf * beim Komponieren störte sein Hörleiden nicht, da seine Musik „in ihm war“. Viele der großen und berühmten Werke entstanden, als Beethoven völlig taub war. Er dirigierte seine Werke immer noch indirekt (mit einem zweiten Dirigenten) ===== Exkurs: Die malerische Umsetzung einer Sinfonie ===== Leben und Werk De Meos * am 17. Juli 1924 in Andria geboren * war Schüler in der „Accademia Romana die Valle Giulia“ in Rom * erlitt schweren Unfall und somit Verlust eines Auges und Erblindung des anderen * Augenoperation stellte Sehkraft teilweise wieder her (Gefühl tiefer Verbundenheit mit Beethoven) * (1964-1966) Bilderzyklus zu Beethovens Sinfonien * verstarb am 17. Dezember 2010 in Rom (an Beethovens Tauftag) * Bilder wurden am 17. Dezember 2011 dem Beethoven Haus übergeben Bildliche Darstellung der fünften Sinfonie ++1. Satz:|
1. Satz der 5. Sinfonie (De Meos)\\ \\ 1. Satz der 5. Sinfonie (De Meos), Quelle: https://internet.beethoven.de/de/ausstellung/die-farbe-der-klaenge/id5.html \\ ++ * Bild wird dunkel gehalten (dunkle Rottöne und Blautöne) * verdunkelte, dennoch lodernde Sonne geht über Dächern einer Stadt auf ++2. Satz:|
2. Satz der 5. Sinfonie (De Meos)\\ \\ 2. Satz der 5. Sinfonie (De Meos), Quelle: https://internet.beethoven.de/de/ausstellung/die-farbe-der-klaenge/id5.html \\ ++ * stellt kommendes Licht durch Höhleneingang dar * dies kennzeichnet Ruhe und Klarheit der Töne, welche Harmonie ausmachen ++3. Satz:|
3. Satz der 5. Sinfonie (De Meos)\\ \\ 3. Satz der 5. Sinfonie (De Meos), Quelle: https://internet.beethoven.de/de/ausstellung/die-farbe-der-klaenge/id5.html \\ ++ * Sturm der menschlichen Verstand verunsichert wird dargestellt * durch Sturm zerfallen Landschaft und Umgebung, einzig aufleuchtende ist der Blitz ++4. Satz:|
4. Satz der 5. Sinfonie (De Meos)\\ \\ 4. Satz der 5. Sinfonie (De Meos), Quelle: https://internet.beethoven.de/de/ausstellung/die-farbe-der-klaenge/id5.html \\ ++ * karge Landschaft mit hellleuchtender Sonne darüber, welche Dunkelheit verschwinden lässt * gleiches Motiv wie beim 1. Satz, nur Landschaft verschließt sich nicht mehr, sondern nimmt die Sonne auf ===== Quellen ===== * https://hallo.beethoven.de/ * https://www.planet-wissen.de/kultur/musik/ludwig_van_beethoven/index.html * http://www.beethoven.li/anekdoten/ * https://internet.beethoven.de/de/ausstellung/die-farbe-der-klaenge/ ---- [[:komponist_innen|zurück]]